Der Darm, die Wiege des Wohlfühlens

Der Verdauungsprozess

Schon im Mund beginnt der Verdauungsprozess, deshalb sollten die Speisen gut gekaut werden. Der Speisebrei passiert die Speiseröhre, den Magen den Dünndarm und wird über den Dickdarm ausgeschieden.

Verdauungsenzyme, die in der Bauchspeicheldrüse gebildet werden sorgen im Dünndarm für die Verdauung der Nahrung. Die Lebensmittel werden in mikroskopische kleine Partikel auf-geschlüsselt. Nur so kann der flüssige Speisebrei die Dünndarmwand passieren.  

Das Blutgefäßsystem der Pfortader nimmt die Nährstoffe aus dem Darm auf. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, aber auch Abfallprodukte zum Beispiel Toxine, Alkohole gelangen auf diesem Weg zur Leber.
Die Leber ist ein wichtigstes Stoffwechselorgan zum Beispiel der Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße. Des Weiteren ist sie wichtig für das Immunsystem, die Hormone, die Entgiftung und die Produktion der Gallenflüssigkeit.

Aus dem Dünndarm gelangt der dünnflüssige Speisebrei in den Dickdarm. Hier wird er eingedickt, Wasser und für den Körper wichtige Stoffe entzogen.  Der Rest wird als Kot ausgeschieden.

Darm, Gefühle, Launen, erholsamen Schlaf,

. . .

Zwischen dem Darm und Gehirn findet eine intensive Kommunikation statt.
Zum einen ist die Artenvielfalt der Bakterien im Darm (Mikrobiom) dafür verantwortlich. Zum anderen das zum Darm gehörende (enteritisches) Nervengeflecht.
Mehrere Studien konnten die zentrale Rolle des Mikrobioms für die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn belegen.
Ein Experiment zeigte, dass nicht depressive Mäuse Depressionssymptome entwickelten, wenn ihnen Darmbakterien von depressiven Patienten transplantiert wurden. Dies beweist, dass Darmbakterien die Hirnchemie beeinflussen können.
Es gibt wissenschaftliche Belege, dass Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, amyotropher Lateralsklerose, Multipler Sklerose oder Autismus unter anderem hier ihre Ursache haben können

 

Das Mikrobiom

Der Verdauungsprozess wird von einer Vielzahl von Bakterien unterstützt.
Mikrobiom nennt man die Anzahl die Mikroorganismen und deren Artenvielfalt die im Darm leben. Jeder Mensch hat seine eigene Artenvielfalt.
Dies sind rund 100ʼ000 Milliarden Bakterien mit einem Gewicht von gut 1.5 kg – fast zehnmal mehr Zellen als unser Körper menschliche Zellen hat! Die meisten dieser Bakterien sind harmlos und sogar notwendig, damit unser Körper richtig funktioniert. Sie helfen bei der Verdauung und bei der Herstellung gewisser Vitamine.

Weniger bekannt ist, dass die Darmflora Informationen zum Gehirn sendet. Mehrere Studien konnten die zentrale Rolle der Darmflora für die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn belegen. Ein Experiment zeigte, dass nicht-depressive Mäuse Depressionssymptome entwi-ckelten, wenn ihnen Darmbakterien von depressiven Patienten transplantiert wurden. Dies beweist, dass Darmbakterien die Hirnchemie beeinflussen können.

 

Kommunikation Darm - Gehirn über das enteritische Nervensystem

Das enteritische Nervensystem (ENS) ist ein Netz von Nervenzellen oder Neuronen, welches den Verdauungstrakt in seiner ganzen Länge umspannt. Aus funktioneller Sicht ähnelt das ENS stark unserem Gehirn. Sie teilen denselben embryonalen Ursprung, nutzen dieselben neuronalen Netzwerke und kommunizieren über dieselben Neurotransmitter (sind kleine Moleküle die für die Übertragung von Signalen von einer Nervenzelle zur anderen Nervenzelle verantwortlich sind) 
Die Nervenzellen haben ihren Ursprung in der Darmwand. Sie erfassen den Verdauungsvorgang und leiten die Informationen an das Gehirn weiter. Im Gehirn findet eine Art Datenerfassung und Verarbeitung in einer unglaublichen Geschwindigkeit, jenseits unserer Vorstellungskraft, statt.

Stress hat einen negativen Einfluss auf die Darmbakterien, das Nervensystem und Immunsystem


Das Immunsystem

Ein Großteil aller Immunzellen befindet sich im Dünn- und Dickdarm, sie machen ungefähr 80 % der Abwehrreaktionen aus.
In den Schleimhäuten des Darmes sitzen die Lymphknotenmit den weißen Blutkörperchen (Lymphozyten). Lymphozyten haben die Aufgabe, Fremdkörper oder Krankheitserreger durch Bildung von Antikörpern (Immunglobuline) zu eliminieren. Sie können über die Lymphbahnen bei Bedarf auch Botenstoffe schicken, damit noch weitere Immunzellen freigesetzt werden, um den Körper schützen zu können.

Das sogenannte „Darm-assoziierte Immunsystem“ ist Teil des lymphatischen Systems und kann bereits im Darm gezielt Fremdstoffe markieren und vernichten. Über Lymphbahnen werden diese Informationen an den ganzen Körper weitergegeben: Sozusagen „aus dem Bauch heraus“. Jedoch muss es Gleichzeitig körpereigene Zellen, die Bakterien der normalen Darmflora und auch Nahrungsbestandteile erkennen und tolerieren.

Alle im Darm erlernten Informationen werden über das Blut- und Lymphsystem auch an andere Abwehrzentren im Körper weitergegeben. Ein starker Darm bedeutet gleichzeitig ein starkes Immunsystem.

 

Löchrige Darmwand, Leaky - Gut


Im Dünndarm findet die Verdauung der Lebensmittel statt. Die Oberfläche des Dünndarmes hat etwa die Größe eines Fußballfeldes. Der mikroskopisch klein zerlegte Nahrungsbrei gelangt über die Dünndarmschleimhaut in das Blut, sie kontrolliert somit die Nährstoffaufnahme. Die Schleimhaut wird nach Ansicht der westlichen Medizin von guten Darmbakterien gebildet und ist eine Schutzbarriere gegen unerwünschte Eindringlinge.
Schädigung der Darmschleimhaut unter anderem durch
•    Zucker, Süßstoff, Alkohol
•    Antibiotika, Schmerzmittel, Magensäure-Blocker
•    Stress
Durch Entzündungen der Darmschleimhaut kommt es zu Defekten an der Schleimhautzelle wodurch die Grenzen der Darmwand offen sind.  Nun treten unbeabsichtigt Nahrung, schädliche Bakterien, Hefepilze, Viren in das Blut über.  Das Immunsystem erkennt die Eindringlinge als Fremdkörper und bekämpft sie. Das führt zu einer übersteigerten Immunabwehr wie zum Beispiel einer Entzündungsreaktion, die sich auch in dem ganzen Körper ausbreiten kann.

Mögliche Symptome können sein


•    Magenschleimhautentzündung,
•    Durchfälle, Verstopfung, Blähungen,
•    Abwehrschwäche, Autoimmunerkrankungen, allergische Erkrankungen,
•    chron. Schnupfen, Nasennebenhöhlen,
•    Asthma,
•    chron. Muskel- und Gelenk-Beschwerden, Rückenschmerzen,
•    chron. Schmerzsyndrom,
•    Migräne, Kopfschmerzen,
•    Herz-Kreislaufstörungen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen,
•    Stoffwechselstörungen, erhöhte Leber- Cholesterinwerte,
•    Depressionen, Schlafstörungen,
•    Lymphstauungen,
•    Hautunreinheiten, Neurodermitis, Schuppenflechte
•    Hormonelle Störungen,
•    Erkrankungen der Nieren, Blase.

 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten


Fruktose, Laktose, Gluten, Histamin

Das Prinzip, das einer Lebensmittelunverträglichkeit zugrunde liegt, ist vergleichsweise einfach: Der Körper kann bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht verwerten – er ist also entweder nicht dazu in der Lage sie aufzunehmen oder richtig abzubauen.

Das sollte eigentlich kein Problem sein, könnte man meinen – dann scheidet er den Übeltäter eben mit anderen Abfällen der Verdauung wieder aus. Doch so einfach ist es leider nicht: Auf eine große Menge des jeweiligen Stoffes ist der Körper nicht vorbereitet. Er reagiert also bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit mit körperlichen Symptomen, allen voran den typischen Verdauungsbeschwerden.

Symptome bei Unverträglichkeiten


Besonders häufig treten bei einer Lebensmittelunverträglichkeit Blähungen auf. Daneben können aber auch noch weitere Beschwerden entstehen, zum Beispiel:
Durchfall und/oder Verstopfung, Bauchkrämpfe, Magendruck oder Völlegefühl, Übelkeit
Kopfschmerzen
Herz-Kreislaufstörungen,
Stoffwechselstörungen, erhöhte Leber-, Cholesterinwerte,
chron. Schmerzsyndrom,
Lymphstauungen,
Schlafstörungen,
Depressionen,
Hautunreinheiten, Neurodermitis, Schuppenflechte

Dabei müssen nicht bei jedem Betroffenen alle Symptome auftreten – ihre Entwicklung hängt neben der individuellen, körperlichen Verfassung auch von der Art und vor allem Stärke der Unverträglichkeit ab.

Arten der Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Während viele Inhaltsstoffe der Nahrung eine Unverträglichkeit nach sich ziehen können, sind doch meistens Laktose, Histamin, Gluten oder Fructose schuld an Blähungen und Co.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden unter anderem durch einen Mangel an dem entsprechenden Enzym verursacht, sie werden in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Enzyme werden zur Verdauung der Laktose (Milchzucker), Fructose (Fruchtzucker), Gluten (Kleberei-weiß) und Histamin benötigt.

Beispiel Laktoseintoleranz


Gehen Blähungen und andere Magen-Darm-Beschwerden auf das Konto einer Unverträglichkeit gegenüber Laktose, sind Milchprodukte der „Feind“ der Betroffenen. Denn bei Laktose handelt es sich um eine Zuckerart, die natürlicherweise in Milch vorkommt. Gesunde Menschen haben im Darm ausreichend große Mengen des Enzyms Laktase, das diesen Zucker in seine Bausteine Glucose und Galactose zerlegt. Besteht hier jedoch ein Mangel, gelangt ein großer Teil der Laktose unverdaut in den Dickdarm. Die dort angesiedelten Bakterien freuen sich über die zuckrige Nahrung und verstoffwechseln die Laktose – dabei entstehen Gase und andere Stoffwechselprodukte. Bei Laktoseintoleranz sind Blähungen und andere Symptome daher keine Seltenheit.



Lebensmittelallergie Typ III

Die Symptome einer Typ-III-Allergie lassen sich nur schwer dem auslösenden Lebensmittel zuordnen, deshalb bleibt die Ursache chronischer Beschwerden oft jahrelang unerkannt. Der Grund ist die lange Latenzzeit bei der Typ-III-Allergie: Die Reaktion kann bis zu 72 Stunden nach dem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auftreten.
Lebensmittelallergie des Typ-III was ist das?

Bei einer Lebensmittelallergie des Typ-III bilden sich freie, spezifische IgG1-3-Antikörper. Das bedeutet, dass das Immunsystem ein Allergen (hier das Lebensmittel) nach dem ersten Kontakt als „Feind“ erkennt und Immunglobuline 1 – 3 als Abwehrreaktion bildet. Es zeigen sich bei dem Patienten noch keine Symptome.
Verzehrt der Betroffene das Lebensmittel zum wiederholten Mal und in größeren Mengen entstehen Immunkomplexe. Wodurch unter anderem die Schleimhautgrenzfläche im Dünndarm durchlässig wird. Die Immunkomplexe können sich im Blutserum und der Lymphflüssigkeit ansammeln, wodurch sich nun die ersten Krankheitsanzeichen zeigen.

Unter anderem können sich die Typ-III-Immunkomplexe im Subendothel(siehe unten) kleiner Blutgefäße, in der Dünndarmschleimhaut, der Niere und der Schleimhaut der Gelenke ablagern. Dort lösen sie lokale Entzündungen aus, die für die typischen Symptome verantwortlich sind.

Subendothel: Es befindet sich im Gewebe (Subendothel), in Blutplättchen und in Leukozyten (weißen Blut-körperchen). Es leitet die Bildung von Thrombin aus Prothrombin ein und gibt damit den ersten Anstoß für die Blutgerinnung.

Mögliche Symptome


Magenschleimhautentzündung,
Durchfälle, Verstopfung, Blähungen,
Abwehrschwäche, Autoimmunerkrankungen, allergische Erkrankungen,
chron. Schnupfen, Nasennebenhöhlen,
Asthma,
chron. Muskel- und Gelenk-Beschwerden, Rückenschmerzen,
chron. Schmerzsyndrom,
Migräne, Kopfschmerzen,
Herz-Kreislaufstörungen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen,
Stoffwechselstörungen, erhöhte Leber- Cholesterinwerte,
Depressionen, Schlafstörungen,
Lymphstauungen,
Hautunreinheiten, Neurodermitis, Schuppenflechte
Hormonelle Störungen,
Erkrankungen der Nieren, Blase.

Die Typ-III-Immunkomplexe können auch reizdarmartige Beschwerden verursachen.
Verzichten die Betroffenen auf die auslösenden Lebensmittel, kann das die Lebensqualität deutlich erhöhen, wie eine Studie mit Reizdarmpatientinnen gezeigt hat.