Qi Gong

Schon vor tausenden von Jahren haben verschiedene Kulturen der Welt entdeckt, dass es außer dem Körper, dem Blut, der Lymphe, der Luft die wir atmen, noch etwas anderes geben muss, dass den Menschen am Leben erhält, das Chi.
Es wurden Behandlungssysteme entwickelt, welche das Chi (die Energie) im menschlichen Körper, die Lebenskraft unterstützen und im Gleichgewicht halten, um die Gesundheit zu erhalten.

Was ist Energie - Chi -


Sie ist nicht sichtbar – man kann sie spüren. über 2000 Jahre vor Christi Geburt, haben die Menschen über das Spüren wahrgenommen, dass es im Körper etwas gibt. Dieses Etwas nannten die Chinesen – Qi – Lebensenergie.  Über Jahrtausende hinweg wurde und wird die Lebensenergie beobachtet und dokumentiert. Daraus ist zum Beispiel die Lehre nach Yin – Yang und nach den 5 – Elementen entstanden. Etwa 600 Jahre vor Christi wurde das Wissen im Buch des Gelben Kaisers nieder geschrieben - ein Handbuch für die Gesundheit. Darin steht wie wir uns Verhalten sollen, was wir bei welchen Symptomen unternehmen müssen um die Energie wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gesund zu werden bzw. zu bleiben.
Wenn ich jemanden, der nie mit Energie zu tun hatte, frage, ob er das Qi schon einmal erlebt oder wahrgenommen hat, lautet die Antwort wahrscheinlich: „ich habe jetzt zum ersten Mal überhaupt davon gehört!“
Ohne den Begriff  „Qi“ zu kennen, haben wir jedoch alle das Qi schon gespürt. Wenn wir beispielsweise

  • Gähnen, merken wir, dass eine Art von Wärme oder Kälte über den Rücken zum Kopf fließt, uns manchmal eine Gänsehaut überkommt oder Tränen in die Augen treten.
  • Eine Berührung der Fußsohle oder der Taille beschränkt sich nicht auf diese Stelle, sondern wirkt im ganzen Körper.
  • Beim Wasserlassen erleben Kinder öfters eine unwillkürliche Körpererschütterung.
  • Gänsehaut
  • Gerötetes, heißes Gesicht (zuviel Qi im Kopf)
  • Kalte Hände und Füße (zu wenig Qi)
  • Herzklopfen
  • Schweißausbrüche
  • Tränen in den Augen
  • Eine Berührung der Fußsohle beschränkt sich nicht nur auf die Stellen, sondern wirken im ganzen Körper
  • Beim Wasserlassen erleben Kinder öfters eine unwillkürliche Körpererschütterung.

Qi - Bewegung

  • Wenn der Körper von eisiger Kälte geschüttelt wird, so ist das eine Qi-Bewegung.
  • Auch das Gefühl, dass die Kälte bis in die Knochen dringt, kommt von einer Bewegung des Qi.
  • Hinter der Aufforderung: “Zieh dich warm an, damit du dich nicht erkältest!“ steckt die unbewusste Vorstellung, dass man von der Kälte krank werden kann.
  • Für die Erfahrung, dass man durch Einwirkung von Kälte einen Schnupfen bekommen kann, gibt die Bewegung des Qi eine hinreichende Erklärung: das Qi zieht sich zurück und dadurch wird das Immunsystem in den betreffenden Körperteilen bis hin zum ganzen Körper geschwächt.


Es gibt zwei Hauptarten des Qi

Eine Grundausstattung an Lebensenergie die wir von unseren Eltern erben – das angeborene Qi -. Das erworbene Qi umfasst hauptsächlich die Energie die wir über die Ernährung und Atmung aufnehmen.
Jetzt werden Sie sich fragen: was hat das mit Rückenschmerzen zu tun? Diese Frage habe ich mir vor Jahrzehnten auch gestellt und deshalb habe ich mich ausführlich damit beschäftigt.

 

Übungen zur Gesunderhaltung

8 Chinesischen Alltagsübungen:

Dehnungen der Meridiane und Mobilisation der Gelenke sorgen für mehr Beweglichkeit von Wirbelsäule und Gelenken. Die Muskulatur wird geschmeidig und entspannt sich. Zum Beispiel auch Vorbereitung des Körpers für weitere Qi Gong Übungen.  

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18 Figuren des TaiJi - Qi Gong:

Sie wirken harmonisierend auf den Energiefluss, beruhigen den Atem und sorgen für eine tiefgehende Entspannung. Die 18 Figuren dienen zur Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele.

 

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Authentisch-medizinisches Qi Gong:

Kennzeichnend für die Übungen dieser Reihe ist ihre schnelle Wirkung. Sie können deshalb gezielt gegen akute und chronische Krankheiten eingesetzt werden.



Wo existiert das Qi

Durch Qi Gong-Übungen, mit deren Hilfe man Körpererfahrungen sammeln und das Qi wahrnehmen kann, hat man entdeckt, dass sich in unserem Körper viele Qi Zentren (Dantian) und Qi Laufbahnen (Chin: Mai = (Qi) Gefäß), in Europa als Meridiane bezeichnet, befinden.
Nach der Lehre der TCM ist das Qi in ständiger Bewegung in unserem Körper. Es betritt und verlässt den Körper über Stellen, die meist auf den Meridianen liegen. Somit sind wir durch das Qi mit der Umgebung und der Natur in ständiger Verbindung. Es vollzieht sich ein ständiger Austausch zwischen Mikrokosmos – Menschen, Tier, Pflanzen- und dem Makrokosmos – Universum -.
„Der Mensch befindet sich im Qi, Qi befindet sich im Mensch“


Qi und das Prinzip von Yin und Yang

Die grundlegende Triebkraft des Universums ist das Qi, die Urkraft, aus der die Schöpfung entstanden ist.
Yin und Yang sind die Kräfte, die das Tao sichtbar machen. Die Ursubstanz des Universums, das Qi, entsteht durch das Spannungsverhältnis der beiden Kräftepole Yin und Yang. Das Prinzip von Yin und Yang ist die Grundlage der chinesischen und japanischen Philosophie. Sie bildet die Basis der traditionellen Medizin.
 
Das chinesische Zeichen für Yin und Yang bedeutet wörtlich die schattige und sonnige Seite eines Berges. Dort wo es Licht gibt, existiert auch Schatten und ohne Schatten gäbe es nicht die Existenz von Licht. Die Schattenseite wird im Laufe des Tages zur Sonnenseite. So wechseln die Polaritäten und jedes enthält ein Element des anderen. Wenn morgens der Tag anbricht, entwickelt sich schon wieder die Nacht. Deshalb gibt es nichts was nur Yang ist und nichts was nur Yin ist. Alles ist in ständiger Bewegung und Entwicklung.

Makrokosmos - Universum -
Licht, Wärme und der Fluss der Zeit sind verbunden mit der Sonne und ihrer Bewegung durch den Himmel. Die Erde gibt uns Nahrung, das Zuhause und Ruhe. Der Wechsel der Jahreszeiten, der Tag- und Nacht-Rhythmus werden als natürliche Zeichen für die Wechselbeziehung zwischen Yin und Yang angesehen.

Mikrokosmos - Mensch -
Der Rücken ist Yang und die Vorderseite ist Yin. Die Arm-Außenseite ist Yang, die Innenseite ist Yin. (Merke: wenn man im Vierfüßler-Stand steht werden alle Körperteile, auf die die Sonnenstrahlen treffen als Yang bezeichnet). Die Yang-Kraft ist die Antriebskraft, die uns hilft, zu Handeln und Entscheidungen zu fällen. Für Ruhe und Schlaf sorgt die Yin-Kraft.

Ein harmonisches gesundes Leben hängt von der Balance dieser beiden Pole ab.
Entsteht ein Ungleichgewicht, weil einer der beiden Aspekte überwiegt entsteht eine Disharmonie und der Mensch wird krank.

Yin und Yang drücken keine Wertungen aus, sondern charakterisieren lediglich alle Gegensatzpaare wie z.B. innen und außen, unten und oben, rechts und links, hinten und vorne, Nacht und Tag, Frauen und Männer, Winter und Sommer.
Das Yin-Yang-Prinzip hat erst dann einen Sinn, wenn beide Teile eines Gegensatzpaares verglichen werden. Nichts kann alleine als Yin oder Yang charakterisiert werden. Der Sommer kann nur dann als Yang charakterisiert werden, wenn er als Gegensatz zum Winter betrachtet wird. Beide Teile des Gegensatzpaares müssen auch noch vergleichbar sein. Deshalb ist es auch nicht möglich, den Sommer als Yang der Nacht als Yin gegenüber zu stellen, weil sie keine geeignetes Gegensatzpaar sind.


Die drei Schätze, Qi, Jing und Shen
 

Qi

Die Ursubstanz des Universums entsteht durch das Spannungsverhältnis von Yin und Yang. Im fernen Osten haben die Mediziner die Vorstellung, dass alles Leben von der Ursubstanz „Qi“ gespeist wird und vielmehr alles Lebendige durchdringt. Dieses Qi ist feinstofflicher Art, nicht sichtbar jedoch wahrnehmbar und fließt in allem was Lebendig ist.

Insgesamt werden drei Quellen des Qi unterschieden

Ursprungs – Qi
Von den Eltern bei der Zeugung erhalten
Grundausstattung an Lebensenergie
traditionell wird es als „das vom Himmel (Yang) und Erde (Yin) gekommene Qi“ bezeichnet.
Sitz des angeborenen Qi ist das Energiesystem der Nieren.
Das Energiesystem eines Organs z.B. Nieren meint nicht nur die Lage im anatomischen Sinn, sondern auch den dazugehörigen Meridian, alle Körperteile die von diesem Meridian durchzogen werden und den Funktionskreis  (siehe Tabelle 5 Elemente).

Das erworbene Qi
Wird über die Ernährung und Atmung aufgenommen. Der energetische Zustand ist abhängig:
Von der Funktionsfähigkeit des Atmungssystems
Vom Verdauungssystem
Vom Stoffwechsel

Das wahre Qi
Ursprungs – Qi und erworbenes Qi verschmelzen
Das wahre Qi bringt die vitalen Aktivitäten des Menschen nach seiner Geburt hervor, indem es die Ursprungsenergie mit Nahrung versorgt und seine Entfaltung antreibt.
Ausschlaggebend für den Gesundheitszustandes und die Lebensqualität eines Menschen.
Ist der Vorrat an Qi erschöpft, dann stirbt der Mensch.
Qi ist die Energie, die mit Bewegung verbunden wird – mit jeglicher Bewegung: Man könnte auch sagen, dass eine Welle im Meer Qi besitzt (Entwicklung aus Yin und Yang). Jing ist die Substanz, die mit der langsamen Bewegung organischen Wandels zusammenhängt.

 

Jing. . .

. . . am besten mit Essenz übersetzt, ist die Substanz, die allem organischen Leben zugrunde liegt. Es ist die Quelle organischer Veränderungen. Generell stellt man es sich als eine flüssigkeitsähnliche Substanz vor; es hat eine unterstützende und nährende Funktion und bildet die Basis für Reproduktion und Entwicklung.

Ursprung des Jing
Das Jing hat zwei Quellen, die zugleich als seine charakteristischen Aspekte aufzufassen sind. Das Vorgeburtliche Jing, auch angeborene Essenz genannt, wird von den Eltern geerbt. Tatsächlich stellt die Verschmelzung des elterlichen Jing die Empfängnis dar. Das Vorgeburtliche Jing einer jeden Person ist einzigartig und bestimmt ihr spezielles Wachstumsmuster. Die Quantität und Qualität des vorgeburtlichen Jing ist bei der Geburt festgelegt; es bestimmt – zusammen mit dem Ursprungs – (Vorgeburtlichen-) Qi – den grundsätzlichen Aufbau und die Konstitution des Individuums.
Das Nachgeburtliche Jing ist die zweite Quelle und der zweite Aspekt des Jing. Es wird aus den geläuterten Anteilen der aufgenommen Nahrung gewonnen. Das Nachgeburtliche Jing fügt dem Vorgeburtlichen Jing ständig Lebenskraft hinzu.

Funktion des Jing
Die Entwicklung eines Individuums wird von den entsprechenden Veränderungen des Jing begleitet. Das Nei Jing spricht von der Entwicklung der Frau in einem Siebenjahresrhythmus. Ein ähnlicher Prozess im Achtjahresrhythmus wird für den Mann beschrieben:

Jing, ist die Substanz, die einen Organismus mit der Möglichkeit der Entwicklung – von der Empfängnis über die Reifung bis zum Tode – erfüllt.  Es wird unaufhörlich verzehrt, da es die Wachstumsprozesse nährt
Exzessives Aufzehren von Jing-Qi führt zu vorzeitigem Altern. Achtsamer Umgang und Nähren des Jing-Qi verlangsamt den Alterungsprozess

Jing Disharmonien können sich in unzureichender Reifung, sexueller Dysfunktion, vorzeitigem Altern äußern.
Was der Westen angeborene Defekte nennt, das legt die chinesische Medizin oft als Funktionsstörung des Jing aus.

Qi und Jing eines Individuums hängen voneinander ab. Qi tritt aus dem Jing hervor, da das Vorgeburtliche Jing die Wurzel des Lebens ist.
Aber Qi hilft, Nahrung in Nachgeburtliches Jing umzuwandeln und dadurch dieses Leben zu erhalten und zu verlängern.

 
Shen

Shen ist mit der Kraft der menschlichen Persönlichkeit verbunden, mit der Fähigkeit zu denken, zu unterscheiden, eine Auswahl zu treffen, oder wie üblicherweise gesagt wird, Shen ist die Bewußtheit, die aus unseren Augen scheint, wenn wir wahrhaft wach sind.
Shen kommt auf die gleiche Weise wie Jing zustande: Jeder Elternteil trägt zur Schaffung des Shen des Sprößlings bei. Es wird aber auch nach der Geburt kontinuierlich aufgebaut.
Auch wenn der Begriff Shen mit Geist übersetzt werden kann, weist Shen dennoch einen materiellen Aspekt auf. Es stellt eine fundamentale Substanz des Körpers dar und ist in der Medizin nur im Zusammenhang mit dem Körper von Bedeutung. Es ist in gleicher Weise ein Teil des Körpers wie zum Beispiel die Gedärme. Unsere westliche Geist – Körper - Zweiteilung ist dem chinesischen Denken fremd.
In einer gesunden Person ist Shen die Fähigkeit, Ideen zu formen, und der Wunsch, das Leben zu lernen. Gerät das Shen aus dem Gleichgewicht, verlieren die Augen ihren Glanz, und das Denken wird unklar.
Eine Person mit Shen-Disharmonie ist langsam und vergesslich oder leidet an Schlaflosigkeit.

Meridiane

Meridiane verlaufen wie ein Netz von Straßen einer Stadt oder eines Landes, die sich kreuzen oder verschiedene Orte miteinander verbinden. Sie sind meist symetrisch angeordnet.
Meridiane und Akupunkturpunkte helfen das Qi zu lenken und zu harmonisieren z.B. wie ein Stadtplan uns hilft sich in der Stadt zurecht zu finden. Das Qi fließt langsam in den Meridianen z.B. wie beim Gähnen oder bei Gänsehaut.
Es gibt keine spezifische, den Meridianen entsprechende anatomische Struktur.  Trotzdem wird das Qi den Meridianen entsprechend durch den Körper geleitet, oder es fließt die Meridiane entlang durch ihn hindurch (Beispiel Geräusche hören).
Annahme:
Viele Akupunkturpunkte und Akupressurstellen liegen dort wo die Muskelfasern am dichtesten sind, sowie an Ansätzen von Muskeln, Sehnen, Bändern. Vermutlich fließt das Qi im wesentlichen in Muskelsträngen, Sehnen, Bändern und Bindegewebe. Der Ernergiefluss ist deshalb vom Muskeltonus abhängig.    

Funktion der Meridiane

Herstellung von Verbindungen

    • zwischen den gemeinsam funktionierenden Organpaare

    • inneren Organen, Körperöffnungen und Sinnesorganen wie Augen, Ohren, Nasen, Mund, Zunge, äußere Geschlechtsorgane und Anus

    • inneren Organen und der Peripherie z.B. Gliedmaßen

      Transport des Qi
    • Durch die Meridiane kann das Qi fließen. Die guten wie die schlechten Einflüsse werden in gleicher Weise durch die Verbindungen geleitet.



Wiederspiegelung von inneren Organen

      Wie man auf der zu einer Stadt führenden Straße beobachten kann, ob es in der Stadt regnet (die stadtauswärts fahrenden Autos sind naß), kann man auch durch die Meridiane erfahren, ob die dazugehörenden inneren Organe in Ordnung sind. Da alle inneren Organe einen Meridian habe, der an die Körperperipherie führt, können immer Zeichen von Störungen und Krankheiten innerer Organe auf den entsprechenden Stellen der Meridiane zu finden sein.
        Dementsprechend haben sich in der Traditionellen Chinesischen Medizin ganz  eigenständige und von denen der Schulmedizin vollkommen verschiedene diagnostische Methoden entwickelt.

 

      Regulation von „Xu“ (leer) und „Shi“ (voll)
      Tritt im Körper eine Qi - Disharmonie auf, so kann sie durch Einwirkung auf die Meridiane behandelt werden. Durch Anwendung von Akupunktur auf bestimmten Meridianstellen kann das Qi dort, wo es zu wenig ist oder ganz fehlt (Xu) aufgefüllt und von dort, wo es zuviel (Shi) ist, abgeleitet werden. Durch die Meridiane könne alle Organsysteme mit Qi